Neu­er Auf­marsch der rech­ten Sze­ne in Ober­hau­sen und Gerichts­ver­fah­ren gegen eine der Hetzerin

Am Fr. 16.9.22 um 18:00 Uhr wol­len Coronaleugner*innen und wei­te­re Rech­te sich auf dem Frie­dens­platz ver­sam­meln und durch Ober­hau­sen marschieren.

Anlass ist der Pro­zess wegen Wider­stan­des gegen die Staats­ge­walt gegen „Cathe­ri­ne“ aus Düs­sel­dorf, der am 22.09.2022 vor dem Amts­ge­richt Ober­hau­sen stattfindet.

Was war passiert?

Bei dem Auf­marsch der Coronaleugner*innen in Ober­hau­sen am 02.02.2022 kam es zu etli­chen Inter­ven­tio­nen durch Poli­zei- und Ord­nungs­kräf­te. Ein poli­zei­li­cher Ein­satz rich­te­te sich gegen die mas­si­ve Laut­stär­ke der von einem Auto aus betrie­be­nen Ver­stär­ker­an­la­ge. Die Insas­sen im Auto wei­ger­ten sich, die Anla­ge lei­ser zu stel­len. Ein Poli­zist griff durch das offen ste­hen­de Sei­ten­fens­ter an der Bei­fah­rer­sei­te und zog den Zünd­schlüs­sel ab. Bei­fah­re­rin „Cathe­ri­ne“ ver­such­te ihn dar­an zu hin­dern. Wider­stand gegen die Staats­ge­walt, die von den Coro­na­leug­nen­den umge­dich­tet wur­de: „Cathe­ri­ne“ sei von der Poli­zei tät­lich ange­grif­fen und geschla­gen wor­den; sie sei das Opfer. Bei aller Nicht­sym­pa­thie für Cops, das reich­lich vor­han­de­ne Video­ma­te­ri­al gibt das so nicht her.

In media­ler Brei­te wird der Vor­fall nicht nur von „Cathe­ri­ne“ und Beglei­tung son­dern auch von der Auf­ru­fen­den für 16.9.22, Kris­tin U. aus Ober­hau­sen instru­men­ta­li­siert nach dem Mot­to: „ras­sis­ti­sche Poli­zei­ge­walt („Cathe­ri­ne“ hat wohl einen asia­ti­schen Migra­ti­ons­hin­ter­grund) gegen eine unschul­di­ge Frau.“ Abb.1 der Aufruf.

Tat­säch­lich ist „Cathe­ri­ne“ über­re­gio­nal bekannt als akti­ve Het­ze­rin, die bei den Coro­na­leug­nen­den Auf­mär­schen in Ober­hau­sen und ande­ren Städ­ten in NRW seit Anfang des Jah­res ins­be­son­de­re auch immer durch das aggres­si­ve Grö­len von QAnon Paro­len auf­fiel, bspw. „Whe­re we go one we go all“ – WWWG1WGA. QAnon ist eine anti­se­mi­ti­sche Verschwörungstheorie.
sie­he Link zu Qanon:
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/publikationen/qanon-in-deutschland/

Abb 2: “Cathe­ri­ne” am 13.9.22 in Düs­sel­dorf vor dem Innen­mi­nis­te­ri­um bei einer rech­ten Kund­ge­bung gegen ver­meint­li­che Poli­zei­ge­walt, zusam­men mit ande­ren bekann­ten Nazis und Rechts­extre­men aus Düs­sel­dorf, C. links neben dem Trans­pa­rent zu sehen.

Das Ver­fah­ren gegen “Cathe­ri­ne” fin­det am 22.9.22 im Amts­ge­richt Ober­hau­sen statt.

Die Kund­ge­bung am 16.09.2022 dürf­te auch ein Ver­such von Kris­tin U. sein, neben den Mitt­wochs-Auf­mär­schen mög­li­cher­wei­se einen zwei­ten rech­ten Auf­marsch in Ober­hau­sen zu instal­lie­ren. Im Streit zwi­schen ihr und dem aktu­el­len Anmel­den­den der Mitt­wochs-Auf­mär­sche über ver­meint­li­che „Eigen­tums­rech­te“ an den Coro­na-Demos in Ober­hau­sen war sie unterlegen.
Der von ihr ver­ant­wor­te­te Tele­gram-Kanal für die Coro­na­leug­nen­den (Ober­hau­sen & Umge­bung Ver­net­zung) hin­ge­gen hat jedoch wesent­lich mehr Teilnehmer*innen (ca.1250) als ande­re mit Ober­hau­sen Bezug. Nun scheint sie wie­der einen „eige­nen“ Auf­tritt in der Öffent­lich­keit ver­su­chen zu wol­len. Dabei gin­gen die Strei­tig­kei­ten unter den Organisator*innen nie um Inhal­te. Die rech­ten, ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­schen Welt­bil­der unter­schei­den sich da nicht son­der­lich. Es geht um Stra­te­gie und Tak­tik, um den „rich­ti­gen“ Weg, den her­bei­ge­sehn­ten Sys­tem­sturz zu befeuern.

Da Kris­tin U. nun erneut in der Öffent­lich­keit auf­tritt doku­men­tie­ren wir bei­spiel­haft noch eini­ge Inhal­te, für die sie als Kanal­in­ha­be­rin ver­ant­wort­lich ist:

Zahl­rei­che von ihr geteil­te Inhal­te des in die Tür­kei geflo­he­nen Nazis Atil­la Hild­mann. Abb. 3 + 4

Eben­so fin­den sich dort Inhal­te der neo­na­zis­ti­schen Iden­ti­tä­ren Bewe­gung. Abb. 5

Ande­re Nutzer*innen ver­öf­fent­lich­ten in ihrem Kanal anti­se­mi­ti­sche Vide­os und Vide­os in denen die Shoa geleug­net wird z. B. von und mit der ver­ur­teil­ten Shoaleug­ne­rin Ursu­la Haver­beck die z. T. noch  beju­belt wer­den, ohne dass Kris­tin U. dies mode­riert hat. Abb. 6  7 und  8
Für das ver­tei­len von Vide­os in denen die Shoa von Haver­beck geleug­net wird wur­de erst vor kur­zen der als “Volkslehrer“bekannte Nazi Nehr­ling verurteilt.

Eben­so fin­den sich in U.’s TG-Kanal zahl­rei­che Pos­tings mit AfD Inhal­ten, teil­wei­se ver­brei­tet von ehe­ma­li­gen Direkt­kan­di­da­ten der AfD OB zur Kommunalwahl.

Kris­tin U. war auch die Mie­te­rin der Kel­ler­räu­me im Bot­trop, in denen die loka­le Sze­ne ver­sucht hat, unter dem Deck­man­tel einer „Wan­der­grup­pe“ einen Raum für rech­tes Orga­ni­zing und ver­meint­lich unbe­merk­te „Coro­na-Par­ties“ wäh­rend des Lock-Downs zu schaf­fen. Nach öffent­li­chen Inter­ven­tio­nen durch Antifaschist*innen, bspw. in Form einer nächt­li­chen Spon­tan­de­mo am 22.1.22 – wäh­rend im Kel­ler Nazis, Reichsbürger*innen und Faschist*innen “4 Wochen erfolg­rei­che Demo in Ober­hau­sen” fei­ern woll­ten, war die­ser Kel­ler­raum für sie “ver­brannt”.

Link dazu: https://esreicht-ob.de/ob-feiern-oder-vernetzungs-treffen-keinen-raum-fuer-rechte-strukturen/

Eben­so war sie die Orga­ni­sa­to­rin einer “Wochen­end­fahrt” im März 2022 zur “Besich­ti­gung” des völ­kisch anti­se­mi­ti­schen „Ana­sta­sia“ Wohn­pro­jek­tes in Best­wig-Föcking­hau­sen im Sauerland.

Rechts-eso­te­ri­sche Inhal­te aus dem Bereich sowie Umfeld der “Ana­sta­sia” Bewe­gung sind der Kanal­in­ha­be­rin sel­ber nicht fremd und fin­den eben­falls in ihrem Kanal Verbreitung.

Dies sind nur eini­ge weni­ge Bei­spie­le, wel­che die Gesin­nung von Kris­tin U. deut­lich machen, eine stram­me Rechtsextremistin.

Zahl­rei­che straf­recht­lich rele­van­te Pos­tings, eine 3‑stellige Zahl, las­sen sich immer noch in ihrem Kanal fin­den. Über NS-Ver­herr­li­chung, Shoaleug­nung, Anti­se­mi­tis­mus, Volks­ver­het­zung ist nahe­zu alles dabei.
Und als Kanal­in­ha­be­rin, die die­se zulässt und nicht löscht, trägt sie auch die Ver­ant­wor­tung dafür.