Ein weiterer Kandidat der AfD Oberhausen – Erich Friedrich Noldus
Erich Friedrich Noldus, 59 Jahre alt aus 46047 Oberhausen. (Platz 2 der Reserveliste der AfD Oberhausen für den Rat der Stadt Oberhausen, Platz 3 auf der Liste der AfD für die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen, Kandidat im Wahlbezirk Oberhausen Lirich-Süd).
Erich Noldus fällt zunächst nicht durch Social-Media Tätigkeiten auf, zumindest keine unter seinem Namen.
Als Teilnehmer bei den immer sehr kleinen AfD Veranstaltungen in Oberhausen war er häufiger zu sehen, ebenso wie an Wahlkampfständen.
Interessanter ist es da schon was er sonst noch macht:
So sei er für die Webseite der AfD Oberhausen zuständig und 2. Kreissprecher. Von daher dürfen wir annehmen, dass die unter seinem Namen getätigten Veröffentlichungen auf Webseiten bzw. in digitaler Form auch im Sinne der AfD Oberhausen und dieser auch politisch zuzurechnen sind.
Zunächst fanden wir in der Promotionsarbeit des aus dem Ruhrgebiet stammenden Nazis Olaf Rose (NPD) von 1995 eine Danksagung an seine Freunde Erich Noldus und Gerhard Duda. Eine hohe Verbreitung hat der Name Erich Noldus in Deutschland nicht.
Auf der Webseite der AfD Oberhausen gibt es es etliche Artikel die mit E. Noldus oder Erich Noldus gekennzeichnet sind, im HTML Code der Webseite ist auch zu erkennen, dass diese Artikel (auch wenn mitunter über Fantasiebezeichnungen wie z.B. „Funtomas“ oder anderes der Eindruck erweckt wird, dass jemand anderes das erstellt hat) von Erich Noldus eingestellt worden sind.
So finden sich Beiträge, in denen Höcke verteidigt wird (Denkmal der Schande, 18.06.2019).
Oder auch Aufrufe, den „Stuttgarter Aufruf“ zu unterzeichnen. (Aufruf von innerhalb der Partei AfD offen extrem rechts auftretenden Elementen, gegen Parteiausschlussverfahren u.ä. z. B. gegen den Ausschluss des offenen Antisemiten Gedeon in Bawü usw.)
Auf der Webseite der AfD findet sich eine Rubrik „Besprechungen“.
Am 21.10.2018, findet sich dort ein Beitrag von E. Noldus mit dem Titel „Ein konservativer Blick auf die AfD!“ über die „Deutschen Konservativen e.V.“ – eine mehrfach als rechtsextremistisch und auch antisemitisch erwähnte Gruppierung in Verfassungsschutzberichten (siehe Wikipedia und dort gelistete Presseartikel).
Weiter „Besprechungen“ von Hetzblättern wie „Tichys Einblick“, dem Sprachrohr der Neuen Rechten „Junge Freiheit“, das eine Scharnierfunktion zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus hat, finden sich dort. Für Rechte die sich vermeintlich belesen und intellektuell gebärden wollen noch nichts sonderlich auffälliges.
Aber andere „Besprechungen“ heben sich sich deutlich davon ab:
Am 6.1.2019 tauchte dort von Erich Noldus eine lobende „Besprechung“ von „Zuerst“ auf – der Nachfolgezeitschrift der faschistischen Zeitschrift „Nation und Europa“ – Beide stellen und stellten den Versuch extremer Rechter dar, einen „intellektuellen“ Diskurs innerhalb der extremen Rechten zu forcieren mit dem Ziel der Einigung „Rechter Kräfte“– das geschichtsrevisionistische Blatt „Zuerst“ verzichtet auf explizit rechtsextremistische Inhalte, aber Artikel von Nazis wie Höcke, oder von NPD’lern sprechen da für sich.
Zwei weitere Berichte wollen wir noch erwähnen: beide verfasst von E. Noldus:
Am 28.12.2018 erschien ein mit E. Noldus gekennzeichneter Artikel auf der Webseite der AfD Oberhausen zu Sayn-Wittgenstein – bzw. dem Parteiausschlussverfahren gegen diese. (Es ging bei Sayn Wittgenstein um die Mitgliedschaft und Unterstützung im Verein „Gedenkstätte e.V.“, mitgegründet u. a. von der Holocaust Leugnerin U. Haverbeck). Zum Verein „Gedenkstätte e.V“ findet sich entsprechendes bei Internetsuchen). Im Artikel finden sich Links zu extrem rechten, geschichtsrevisionistischen Seiten (siehe grafische Zitate als Screenshoots) und entsprechenden Autoren aus dem Holocaust relativierenden und leugnenden Umfeld wie Alfred Dagenbach. (Dagenbach siehe Internetsuche) Dieser Artikel wurde auch bei der „Bereinigung“ der Webseite der AfD Oberhausen vor einigen Wochen entfernt. Zeigt dieser Artikel aber doch deutlich, wo der Autor E. Noldus inhaltlich steht, wenn entsprechendes verlinkt wird, in einem Stil, der anderen rechtsextremen Seiten schon nahe kommt.
Ein weiterer Artikel von E. Noldus erschien am 18.11.2018 zur Demo gegen den „Migrationspakt“ am 17.11.2018 in Düsseldorf. (siehe Artikel zu B.+H. Mumm von uns). Neben dem „üblichen“ finden sich dort zum Beispiel die lobende Erwähnung des „Begleitschutzes“ der „Kölschen Mitte“, einer rechtsextremen und gewaltbereiten Ansammlung aus der Hooligan- und Türsteherszene mit Nähe zu „Pro NRW“ und NPD.
Und zum Schluss noch:
Anfang August 2019 wurde ein Artikel mit dem Titel „Eine Mutter klagt an“ auf der Webseite der AfD Oberhausen veröffentlicht der zu einem Teil aus Originalartikeln der Zeitschrift „Chrismon“ bestand, die von E. Noldus in einen rassistischen Kontext gesetzt worden waren, um zu hetzen. Soweit uns bekannt, fiel dieses Antifaschist*innen aus Oberhausen auf, die Kontakt zur Redaktion von „Chrismon“ aufnahmen – diese duldete so etwas natürlich nicht und ging sofort dagegen vor. Die AfD hatte natürlich keine Erlaubnis und hätte auch niemals eine bekommen, etwas von „Chrismon“ in dieser Form zu verwenden. Später halfen dann wohl Antifaschist*innen der Zeitschrift „Chrismon“ noch mit Privatadressen von Vorstandmitgliedern der AfD Oberhausen aus, da die AfD zu diesem Zeitpunkt keine ladungsfähige Adresse auf ihrer Webseite angegeben hatte, und Gerichtsvollzieher*innen die entsprechenden Verfügungen zunächst nicht zustellen konnten. So ganz billig dürfte das insgesamt wohl nicht gewesen sein, vielleicht erklärt das auch die Abwesenheit von AfD Hass- und Hetzpropaganda in etlichen Teilen Oberhausens im aktuellen Kommunalwahlkampf. Wir wissen es nicht.
Einige Screenshots als grafische Zitate findet ihr bei den Bildern, ansonsten erwähnte weitere Artikel liegen wohl als PDF im Original (wie auf der Webseite eingestellt) Journalist*innen vor und können zu journalistischen oder auch anderen Recherchezwecken hilfsweise über uns, über unsere Emailadresse mit Angabe eines zertifizierten PGP Schlüssels angefordert werden (wir leiten das dann weiter), wir gehen davon aus das einiges was hier erwähnt wurde möglicherweise nun entfernt wird von der Webseite der AfD Oberhausen.