Kei­ne Ruhe der AfD – Ostern 2025

PRESSE MITTEILUNG

Kei­ne Ruhe der AfD

Seit 2023 ver­sucht die Ober­hau­se­ner AfD sich all­jähr­lich am Oster­sams­tag in Lirich mit einem Oster­fest inklu­si­ve Eier­su­chen für Kin­der als harm­lo­ser, bür­ger­li­cher und vor allem eta­blier­ter Play­er zu insze­nie­ren. Orga­ni­sa­to­risch und inhalt­lich geprägt waren die­se Ver­an­stal­tun­gen in den letz­ten bei­den Jah­ren vom völ­kisch-natio­na­len Dort­mun­der MdB Mat­thi­as Hel­fe­rich, der sich selbst in inter­nen Chats der AfD als „das freund­li­che Gesicht des NS“ bezeich­net hat sowie der AfD-Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on „Jun­ge Alter­na­ti­ve“ (JA). Die JA wur­de selbst vom soge­nann­ten Ver­fas­sungs­schutz als „gesi­chert rechts­extre­mis­tisch“ ein­ge­stuft und hat sich kürz­lich auf Beschluss der Par­tei selbst auf­ge­löst, um wei­te­ren Image­scha­den von der AfD abzu­wen­den. Die ehe­ma­li­gen Mit­glie­der der JA sind jedoch wei­ter­hin in der AfD orga­ni­siert und auch die Gesamt­par­tei radi­ka­li­siert sich ste­tig weiter.

Die­se Ent­wick­lung spie­gelt sich eben­so lokal vor Ort im Ober­hau­se­ner Kreis­ver­band der AfD wie­der. Die­ser zählt zu den völ­kischs­ten Kreis­ver­bän­den der AfD in NRW und fiel in den letz­ten Jah­ren immer wie­der durch eine inhalt­li­che und per­so­nel­le Nähe zum offi­zi­ell auf­ge­lös­ten sog. „Flü­gel“ des thü­rin­gi­schen AfD-Vor­sit­zen­den Björn Höcke auf. Höcke darf laut Urteil des VG Mei­nin­gen von Sep­tem­ber 2019 gerichts­fest als „Faschist“ bezeich­net werden.

Auch die Mit­glie­der der Ober­hau­se­ner Rats­frak­ti­on nah­men in der Ver­gan­gen­heit mehr­fach an Demons­tra­tio­nen der extre­men Rech­ten in NRW teil. Erst vor weni­gen Wochen betei­lig­te sich bspw. das Rats­mit­glied Jörg Lan­ge an einer von Protagonist*innen aus dem ver­schwö­rungs­gläu­bi­gen Spek­trum und beken­nen­den Neo­na­zis orga­ni­sier­ten Demons­tra­ti­on unter dem Titel „Gemein­sam für Deutsch­land“ in Düs­sel­dorf teil. Eben jener Jörg Lan­ge prä­sen­tier­te sich vor weni­gen Mona­ten selbst auf Face­book beim Schieß­trai­ning mit Waf­fen. Ange­sichts der in rechts­extre­men Krei­sen ver­brei­te­ten Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen und den ver­brei­te­ten Vor­be­rei­tun­gen für einen ver­meint­li­chen „Tag X“ nach einem gewalt­sa­men Sturz der Regie­rung eine höchst besorg­nis­er­re­gen­de Entwicklung.

Auch die wei­te­ren Frak­ti­ons­mit­glie­der Wolf­gang Kemp­kes und Hart­mut Mumm fin­den sich immer wie­der gemein­sam mit wei­te­ren KV-Mit­glie­dern und Unter­stüt­zungs­um­feld unter den Teil­neh­men­den ent­spre­chen­der Demons­tra­tio­nen in der Regi­on, teil­wei­se gemein­sam mit Teil­neh­men­den aus dem Hoo­li­gan-Spek­trum wie etwa der sog. „Stee­ler Jungs“, einer selbst­er­klär­ten, gewalt­su­chen­den rech­ten Bür­ger­wehr aus Essen oder der, mitt­ler­wei­le offi­zi­ell auf­ge­lös­ten, „Bru­der­schaft Deutsch­land“, einem Düs­sel­dor­fer Äquivalent.

Auch das vier­te Rats­mit­glied im Bun­de, Erich Nol­dus, wel­cher für die Web­site des Kreis­ver­ban­des ver­ant­wort­lich ist, fällt durch eine deut­li­che Nähe zu völ­ki­schen Bewe­gun­gen auf. In sei­nen Arti­keln unter­stützt Nol­dus mehr­fach aus­drück­lich Höcke und sei­ne Posi­tio­nen und spricht sich deut­lich gegen ange­droh­te Par­tei­aus­schluss­ver­fah­ren für Par­tei­mit­glie­der, die selbst für das öffent­li­che Anse­hen der AfD zu weit rechts ste­hen aus.

Der Kom­mu­nal­wahl­kampf ist in vol­lem Gan­ge und das auch die­sen Oster­sams­tag zu erwar­ten­de „Oster­fest“ der AfD muss als wei­te­rer Ver­such gewer­tet wer­den, die­se von Res­sen­ti­ments, Wis­sen­schafts- und Men­schen­feind­lich­keit gepräg­te, anti­mo­der­nis­ti­sche und völ­ki­sche Par­tei deren füh­ren­de Protagonist*innen am Rock­zip­fel des Kremls hän­gen zu nor­ma­li­sie­ren. Dass dies die­ser Par­tei, deren Wahl­pro­gramm kei­ner­lei Vor­tei­le für Gering- und Nor­mal­ver­dien­de, für Allein­er­zie­hen­de und Durch­schnitts­fa­mi­li­en in Aus­sicht stellt und auch kei­ne Ant­wort auf rea­le Kri­sen­ent­wick­lun­gen wie explo­si­ons­ar­ti­ge Miet­preis­stei­ge­run­gen und Infla­ti­on oder die Kli­ma­kri­se bie­tet, aus­ge­rech­net in einem migran­tisch und pro­le­ta­risch gepräg­ten Stadt­teil wie Ober­hau­sen-Lirich zu gelin­gen scheint, ist höchst­gra­dig besorgniserregend.

Wir sagen deut­lich: ES REICHT! Wir dul­den weder Ras­sis­mus und Stig­ma­ti­sie­rung noch rus­si­sche Staats­pro­pa­gan­da! Nicht in unse­rer Nach­bar­schaft und auch nicht anders­wo! Es gibt kei­ne ein­fa­chen Ant­wor­ten auf die kom­ple­xen Kri­sen unse­rer Zeit!

Natio­na­lis­mus ist kei­ne Alternative!