Solidarität mit den Kurzfilmtagen
Das Problem heißt Antisemitismus
Die Internationalen Kurzfilmtage feiern dieses Jahr ihren 70. Geburtstag. Von vielen Oberhausener*innen nur am Rande wahrgenommen, haben sich die Kurzfilmtage in dieser Zeit zu einem der wichtigsten Termine für (Kurz-)Filmschaffende entwickelt und bringen jedes Jahr für einen kurzen Zeitraum einen Hauch von kosmopolitischem Flair in die Stadt.
Soweit so nett.
Ebenfalls von vielen Oberhausener*innen nur am Rande wahrgenommen ist die intensive und zutiefst antisemitische Shitstorm- und Boykott-Kampagne der internationalen „Palästina-Solidaritäts-Blase“, mit der die Kurzfilmtage seit Ende Oktober 2023 konfrontiert sind. Auslöser hierfür war ein öffentlich geteilter Aufruf von Festivalleiter Lars Henrik Gass zur Teilnahme an einer Solidaritätsdemonstration gegen den Terror der faschistischen Hamas in Berlin.
Selbstkritisch müssen wir feststellen, dass wir uns mit der Einschätzung, es handele sich bei den ersten antisemitischen Reaktionen auf dieses Statement um einen schnelllebigen Aufschrei von Sympathisant*innen der Hamas ohne große Auswirkungen auf die soziokulturelle Szene, geirrt haben. Bis heute dauert der Shitstorm an, etliche Filmschaffende haben ihre bereits eingereichten Filme zurück gezogen und immer wieder sind in den sozialen Medien explizite Drohungen gegen das Festival zu lesen.
Solidarität ist unsere Waffe!
Wir sind den Macher*innen der Kurzfilmtage sehr dankbar, dass sie weder vor dem antisemitischen Druck eingeknickt sind, noch das Festival einfach abgesagt haben.
Jetzt gilt es, die Kurzfilmtage mit diesen antisemitischen Bedrohungen nicht alleine zu lassen. Wir appellieren an alle antifaschistischen und demokratisch-zivilgesellschaftlichen Gruppen und Akteur*innen, zeigt euch solidarisch mit den Kurzfilmtagen! Nutzt die Chance, schaut euch den ein oder anderen Filmblock an und sollte es zu Provokationen von Hamas-Sympathisant*innen kommen, überlasst ihnen nicht die Deutungshoheit.
Bring them home now!
Fast sieben Monate nach dem Überfall der Hamas auf Israel befinden sich immer noch ca. 130 Menschen in Geiselhaft in Gaza. Etwa 100 von ihnen sind aller Wahrscheinlichkeit noch am Leben. Sie sind massiver psychische, physischer und vor allem geschlechtsspezifischer sexualisierter Gewalt ausgesetzt.
Free Gaza from Hamas!
Ja, die Kriegssituation im Nahen Osten ist schrecklich. Doch die Hamas und die mit ihnen verbündeten terroristischen Gruppen sind die einzigen, die dieses Leiden umgehend beenden können! Stattdessen missbrauchen sie weiterhin die palästinensische Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur als Schutzschilde, profitieren von internationalen Hilfsgüterlieferungen, die sie der Zivilbevölkerung vorenthalten und lehnen jegliche internationalen Gespräche über eine potentielle Zwei-Staaten-Lösung ab.
Gegen jeden Antisemitismus!
PS: Hier findet ihr das Programm der Kurzfilmtage:
https://www.kurzfilmtage.de/de/festival/programm/