Wohnungslosenhilfe JA – aber NICHT von Rechts – Ein Nachtrag
Erstaunlicher Weise hat unsere Dokumentation von Freitag sehr viel Aufmerksamkeit erregt. Wir haben viele Zuschriften und weitere Informationen von Menschen bekommen, die ganz ähnliche Beobachtungen bezüglich des Vereins „Solidarität in Oberhausen/Mülheim“, seinen Gründungsmitgliedern und einigen Aktiven dokumentieren. Vielen Dank dafür.
Darüber hinaus erreichten uns auch viele pöbelnde Zuschriften von Rechten, die mit plumpen Gegenvorwürfen von der Grundproblematik ablenken wollten. Dieser Form von „Whataboutism“ und rechten Beiträgen bieten wir auf unserer Seite, wie gewohnt, keinen Platz und sperren. Weiterhin gilt für uns, dass es mit Rechten nichts zu bereden oder diskutieren gibt.
Die Samstag veröffentlichte sog. Stellungnahme und auch Reaktionen aus dem Umfeld von „Solidarität in Oberhausen“ zeigen vor allem eins: Vertuschung, Verdrehung und sinnfreie Gegenvorwürfe.
Auch die zum Teil pöbelhaften Reaktionen einiger adressierter Gastronomen zeigen, dass einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Problematik rechter Hegemonisierung in der Gesellschaft noch kein ausreichender Platz gegeben wird.
Die geäußerten Ängste, dass schlussendlich bedürftige Menschen die Leidtragenden einer solchen Debatte und einer notwendigen strickten Abgrenzung nach rechts wären scheinen auf den ersten Blick verständlich, sind jedoch auf den zweiten Blick nicht zutreffend. Unterstützungskonzepte, wie die von „Solidarität in Oberhausen“ oder auch dem „Wärmebus“ der AfD, die geprägt sind von öffentlicher Selbstdarstellung, Instrumentalisierung von Adressat*innen und Paternalismus halten wir jedoch für fehlgeleitete Kopien des antiquierten, u.a. kirchlichen, Konzepts der Armenspeisung. Diese Konzepte entsprechen weder aktuellen sozialarbeiterischen Standards wie etwa der Hilfe zur Selbsthilfe, Selbstbestimmung und Empowerment, noch greifen sie den kapitalistischen Normalzustand von arm und reich an. Hier bedarf es grundlegender Konzepte und (Begegnungs-) Angeboten auf Augenhöhe. Somit wären die Adressat*innen auch weder die Leidtragenden, noch die objektivierte Außendarstellung einzelner.
Zur näheren Information über die Gründer*innen und einige Engagierten des Vereins haben wir exemplarisch fünf Personen ausgewählt, deren rechte Zustimmungsbekundungen und Verlautbarungen wir anhand von einigen beispielhaften Screenshots im Folgenden dokumentieren. Dieses umfasst lange nicht alle sich im Umfeld von „Solidarität in Oberhausen/Mülheim“ bewegenden mit rechten Verlautbarungen. Wir gehen jedoch auch nicht davon aus, dass diese Einstellungen von allen Aktiven bei „Solidarität in Oberhausen/ Mülheim“ inhaltlich geteilt werden, von einigen jedoch durchaus. Wir gehen vielmehr davon aus, dass einige der Verlautbarungen einem Teil der Unterstützer*innen schlichtweg nicht bekannt sind.
Einige wenige aus dem rechten Umfeld stellen wir folgend vor. So finden sich Kommentare, Likes und Aussagen aus den sozialen Netzwerken FB und VK, die auf Sympathien zu menschenverachtenden Ideologien, eine mögliche Präferenz für mindestens reaktionäre Quellen sowie teilweise geschlossen rechte Weltbilder hinweisen.
Sascha Prandstetter (1. Vorsitzender) und Martina Justenhofen (2. Vorsitzende) vertreten den Verein offiziell nach außen; Ralf Patyk (tritt auch zusätzlich unter dem Pseudonym „Ralf Stock“ auf), Birgit Hehmann und „Heike Emm“ sind einige Mitstreitende der ersten Stunden.
Unmengen an Screenshots, Aussagen und anderen Materialien in Bezug auf „Solidarität in Oberhausen“ und die aktiv Handelnden, sind uns in den letzten zwei Tagen zugespielt worden, weitaus mehr als wir in der Kürze der Zeit be- und verarbeiten können. Trotzdem ist unsere Auswahl, die wir mit diesem Artikel gemeinsam dokumentieren, sehr umfangreich geworden.