Wiederholt haben lokale Neonazis rund um den ehemaligen „Hooligans gegen Salafisten“-Organisator Mario Leisering in den vergangenen Jahren am sog. „Volkstrauertag“ am „Kriegerdenkmal“ im Oberhausener Ruhrpark NS-Verherrlichung betrieben. Auch darüber hinaus wird besagtes „Kriegerdenkmal“ – Anfang der 1950er Jahre in klassischer NS-Ästhetik zur Erinnerung an in beiden Weltkriegen gefallene deutsche Täter gebaut – immer wieder von rechten Gruppen als Schauplatz für propagandistische und geschichtsrevisionistische Veranstaltungen genutzt.
In den vergangenen 5 Jahren sind da insbesondere folgende Propaganda-Aktionen und Wehrmachtsgedenken zu nennen:
Im Oktober 2019 veranstaltete der kurzzeitig existierende Kreisverband der antisemitischen Kleinstpartei „Die Rechte“ (der KV wurde kurz nach dem peinlichen Auftritt wieder aufgelöst, der Rest der Partei wurde mittlerweile mit der NPD fusioniert zu „Die Heimat“) ein Wehrmachtsgedenken mit ca. 15 Teilnehmenden.
Aus Protest gegen den antifaschistischen Protest gegen diese Veranstaltung der „Die Rechte“ veröffentlichten Teile des damaligen Vorstandes der AfD Oberhausen im November 2019 propagandistische Selfies inklusive Verbreitung eines an klassische extrem rechte Milieus erinnernden nationalistischen Pathos.
Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang, dass die Oberhausener Jusos im Oktober 2019 zurecht den Abriss des sog. „Kriegerdenkmals“ forderten und dazu klarstellten „… Einen Kultort für Neonazis hingegen braucht kein Mensch…“.
In den Jahren 2021 und 2022 fanden nachweislich selbsternannte „Heldengedenken“ am Abend des „Volkstrauertages“ statt. Die 2021 aufgehängten Reichs- und Reichskriegsfahnen wurden schon nach kürzester Zeit von Antifaschist*innen beseitigt.
Ähnlich schnell abgeräumt wurden die Hinterlassenschaften am „Volkstrauertag“ 2022. O.g. Nazi Mario Leisering hatte die Propaganda-Veranstaltung mit einem etwa zwei minütigen Live-Video dokumentiert und dabei tiefe Einblicke in den Charakter der Veranstaltung gegeben. Unter dem Titel „Ihr für uns, wir für euch!“ hieß es in dem Video bspw. „Kameraden des 1. und 2. Weltkriegs wir rufen Euch. Hier!“ „Ihr wart keine Verbrecher – Ihr wart Helden“ „Helden fürs Vaterland – Helden fürs Reich, Heil Euch und danke für eure Heldentaten. Oberhausen ruht niemals.“, dazu wurde das Lied „Ich hatte einen Kameraden“ abgespielt.
Es ist davon auszugehen, dass am kommenden Sonntag, 19.11.23, erneut eine nicht angemeldete Naziveranstaltung im Alstadener Ruhrpark stattfinden wird. Nicht nur Antifaschist*innen, auch die Oberhausener Zivilgesellschaft sollte am Sonntag Abend mal ein Auge auf den Ruhrpark und mögliche neonazistische Umtriebe werfen.
Die vier Jahre alte Forderung der Jusos Oberhausen erscheint heute aktueller denn je.
NS-Verherrlichung stoppen! Rechte Kultstätten abreißen! Gegen jeden Antisemitismus!