Die AfD Ober­hau­sen, „das freund­li­che Gesicht des NS“ und die Stadt­ver­ord­ne­ten Mumm und Lange

Zum wie­der­hol­ten Mal führ­te die Ober­hau­se­ner AfD am Sa. 3.8. einen sog. „Frau­en­in­fo­stand“, durch, dies­mal in Ster­k­ra­de. Die­se ras­sis­ti­schen und anti­fe­mi­nis­ti­schen Insze­nie­run­gen fin­den in ver­schie­de­nen Städ­ten des Ruhr­ge­biets statt und gehen auf eine Initia­ti­ve der AfD Ober­hau­sen und ihrer bekann­ten Prot­ago­nis­ten zurück. Das Kon­zept ist denk­bar ein­fach gestrickt, aus halb NRW wer­den weib­lich gele­se­ne AfD Mit­glie­der zusam­men getrom­melt, die männ­lich gele­se­nen cor­nern der­weil in gerin­gem Abstand um dem Bild des auf­merk­sa­men Beschüt­zers gerecht zu werden.

Eben­falls zum wie­der­hol­ten Mal nahm auch der Dort­mun­der MdB Mat­thi­as Hel­fe­rich – der sich selbst als „das freund­li­che Gesicht des NS“ bezeich­net und dem der AfD Lan­des­ver­band NRW gera­de wegen sei­ner guten Kon­tak­te zur orga­ni­sier­ten neo­na­zis­ti­schen Rech­ten die Mit­glie­der­rech­te ent­zo­gen hat und gegen ihn ein Par­tei­aus­schluss­ver­fah­ren führt – an Pro­pa­gan­da­ak­tio­nen der Ober­hau­se­ner AfD teil.

Zu rechts für die Lan­des-AfD heißt noch lan­ge nicht zu rechts für den AfD-KV-Oberhausen

Zwar trau­te sich die AfD Ober­hau­sen schein­bar nicht, die erneu­te Teil­nah­me Hel­fe­richs an ihren Aktio­nen selbst zu publi­zie­ren, aber das erle­dig­te dann Hel­fe­rich über Tele­gram halt selbst. Auf den von Hel­fe­rich ver­brei­te­ten Fotos zeigt er sich – nicht ver­wun­der­lich – im engen, min­des­tens freund­schaft­li­chen Ver­hält­nis zum Ober­hau­se­ner AfD Stadt­ver­ord­ne­ten Hart­mut Mumm. Die Prot­ago­nis­ten der AfD OB mach­ten erneut deut­lich, sie sind extre­me Rech­te. Immer wie­der taucht Hel­fe­rich in Ober­hau­sen bei Pro­pa­gan­da­stän­den, sog. „Oster­fes­ten“, Ver­an­stal­tun­gen etc. auf, zur letz­ten Kom­mu­nal­wahl reich­ten sie statt eines Vide­os mit einer*m loka­len Protagonist*in eine Selbst­dar­stel­lung von Hel­fe­rich zur Ver­öf­fent­li­chung beim Ober­hau­se­ner Jugend­par­la­ment ein.

Eben­so wie Hart­mut Mumm tauch­te auch der Stadt­ver­ord­ne­te Jörg Lan­ge am Ran­de des sog. „Frau­en­in­fo­stan­des“ auf. Nur weni­ge Tage vor dem gemein­sa­men Pro­pa­gan­da­stand mit Mat­thi­as Hel­fe­rich mach­te er auf sei­nem Face­book­pro­fil mal wie­der deut­lich, wo er – poli­tisch so steht.
Am 31.7.24 ver­öf­fent­lich­te er um 8:00 Uhr bei Face­book einen öffent­li­chen Post im wel­chem er geflüch­te­te Ukrainer*innen pau­schal als „Ter­ro­ris­ten und Sozi­al­schma­rot­zer“ ver­un­glimpf­te. Sol­che Pau­schal­aus­sa­gen im Kon­text mit Geflüch­te­ten wur­den zuletzt von meh­re­ren Gerich­ten als Volks­ver­het­zung ein­ge­stuft, es fin­den sich ent­spre­chen­de Ver­ur­tei­lun­gen. Wir wei­sen mal dar­auf hin, dass es sich hier­bei um ein Offi­zi­al­de­likt han­delt, d.h. die zustän­di­ge Staats­an­walt­schaft muss bei Kennt­nis davon ermitteln.
Mit Jörg Lan­ge sitzt nicht irgend­wer für die AfD Ober­hau­sen im Rat der Stadt. Fotos von Journalist*innen zeig­ten ihn schon 2018 zusam­men mit ande­ren Mit­glie­dern der AfD Ober­hau­sen als Teil­neh­mer der von rechts­extre­men Hoo­li­gans domi­nier­ten Demons­tra­ti­on gegen den „Migrationspakt“in Düs­sel­dorf. Im Lau­fe die­ser Demons­tra­ti­on grif­fen eini­ge extrem Rech­te und Neo­na­zis den demo­kra­ti­schen Gegen­pro­test an – was zu behand­lungs­be­dürf­ti­gen Ver­let­zun­gen führte.