Vortrag am 07. Mai:
8. Mai – Tag der Befreiung! Was sonst?
Z(w)eitzeug*innenvortrag der Gruppe „Kinder des Widerstands“
„1933 wäre verhindert worden, wenn alle Hitlergegner die Einheitsfont geschaffen hätten. Dass sie nicht zustande kam, dafür gab es nur eine einzige Entschuldigung: Sie hatten keine Erfahrung, was Faschismus bedeutet, wenn er einmal an der Macht ist.“ Diese Worte sprach der jüdische Widerstandskämpfer Peter Gingold.
Aber es gab auch vor der Machtübertragung 1933 an die Nazis hier bei uns im Ruhrgebiet Menschen, die erkannten, dass Faschismus zu Unterdrückung, Verfolgung und letztendlich zum Krieg führt. Leider arbeiteten die Nazi-Gegner nicht zusammen, im Gegenteil sie bekämpften sich sogar. Erst in den Gefängnissen und Konzentrationslagern wurde Solidarität gelebt.
Einer, der das wahre Gesicht der Nazis erkannte, war der Ankerwickler (heute Elektromaschinenbauer) Willi Rattai aus Essen. Schon mit 15 Jahren trat er in die Gewerkschaft und in den kommunistischen Jugendverband ein. Dort war er aktiv gegen den aufkommenden Faschismus und bald ein Dorn im Auge der örtlichen NSDAP.
Willi Rattai war 19 Jahre alt, als den Nazis die Macht übertragen wurde. Kurze Zeit lebte er illegal, wurde aber bald verhaftet. Gefängnisse in Essen, Bochum und die Konzentrationslager Esterwegen, Sachsenhausen und Buchenwald durchlitt er.
Nach dem Krieg kämpfte er weiter gegen noch vorhandene faschistische Strukturen und setzte sich gegen aufkommenden Neofaschismus ein.
Da Willi Rattai heute nicht mehr unter uns weilt, wird seine Tochter Margret Rest über den Widerstand ihres Vaters berichten.