Anti­fa-Knei­pe am So. 7.5.23

Vor­trag am 07. Mai:
8. Mai – Tag der Befrei­ung! Was sonst?
Z(w)eitzeug*innenvortrag der Grup­pe „Kin­der des Widerstands“

„1933 wäre ver­hin­dert wor­den, wenn alle Hit­ler­geg­ner die Ein­heits­font geschaf­fen hät­ten. Dass sie nicht zustan­de kam, dafür gab es nur eine ein­zi­ge Ent­schul­di­gung: Sie hat­ten kei­ne Erfah­rung, was Faschis­mus bedeu­tet, wenn er ein­mal an der Macht ist.“ Die­se Wor­te sprach der jüdi­sche Wider­stands­kämp­fer Peter Gingold.

Aber es gab auch vor der Macht­über­tra­gung 1933 an die Nazis hier bei uns im Ruhr­ge­biet Men­schen, die erkann­ten, dass Faschis­mus zu Unter­drü­ckung, Ver­fol­gung und letzt­end­lich zum Krieg führt. Lei­der arbei­te­ten die Nazi-Geg­ner nicht zusam­men, im Gegen­teil sie bekämpf­ten sich sogar. Erst in den Gefäng­nis­sen und Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern wur­de Soli­da­ri­tät gelebt.

Einer, der das wah­re Gesicht der Nazis erkann­te, war der Anker­wick­ler (heu­te Elek­tro­ma­schi­nen­bau­er) Wil­li Rat­tai aus Essen. Schon mit 15 Jah­ren trat er in die Gewerk­schaft und in den kom­mu­nis­ti­schen Jugend­ver­band ein. Dort war er aktiv gegen den auf­kom­men­den Faschis­mus und bald ein Dorn im Auge der ört­li­chen NSDAP.

Wil­li Rat­tai war 19 Jah­re alt, als den Nazis die Macht über­tra­gen wur­de. Kur­ze Zeit leb­te er ille­gal, wur­de aber bald ver­haf­tet. Gefäng­nis­se in Essen, Bochum und die Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ester­we­gen, Sach­sen­hau­sen und Buchen­wald durch­litt er.

Nach dem Krieg kämpf­te er wei­ter gegen noch vor­han­de­ne faschis­ti­sche Struk­tu­ren und setz­te sich gegen auf­kom­men­den Neo­fa­schis­mus ein.
Da Wil­li Rat­tai heu­te nicht mehr unter uns weilt, wird sei­ne Toch­ter Mar­gret Rest über den Wider­stand ihres Vaters berichten.