Anti­fa-Knei­pe am 03.11.24:

Anti­fa-Knei­pe im Unterhaus

Input – Ver­net­zung – Küche für Alle

Vor­trag am 03. Novem­ber: Spu­ren­su­che oder Was kei­ner gewollt haben wollte
Ober­hau­sen ab 1933: Die jüdi­sche Bevöl­ke­rung – Ver­fol­gung, Ter­ror, Vernichtung
Refe­ren­tin: Mar­ti­na Franzke

In Ober­hau­sen waren Ende der 1920er Jah­re mehr als 670 Men­schen der 194.000 Ein­woh­ner jüdi­schen Glau­bens. Sie beka­men schon lan­ge vor der Macht­er­grei­fung die anti­se­mi­ti­schen Absich­ten der erstar­ken­den NSDAP zu spü­ren. Bereits im Mai 1932 war die SA mit dem Ruf „Juda ver­re­cke“ durch die Stra­ßen gezo­gen und warf Schau­fens­ter­schei­ben jüdi­scher Geschäf­te ein. In den Arbei­ter­vier­teln gab es Zusam­men­stö­ße mit anti­fa­schis­ti­schen Grup­pen, die ver­such­ten den Nazis Ein­halt zu gebie­ten. Anfang März droh­ten SA-Leu­te das Kauf­haus Eha­pe zu stür­men und erreich­ten so die Schlie­ßung. Gleich­zei­tig setz­te eine Hetz­kam­pa­gne gegen die jüdi­schen Geschäf­te in der Natio­nal­zei­tung ein, die es als ihre Zitat „Pflicht und Haupt­auf­klä­rungs­ar­beit“ ansah, die „Aus­saug­me­tho­den der jüdi­schen Geschäfts­welt“ aufzudecken.
Bis zu den für alle sicht­ba­ren Ver­bre­chen der Pogrom­nacht im Novem­ber 1938 und der sys­te­ma­ti­schen Depor­ta­ti­on und Ermor­dung der deut­schen und euro­päi­schen Juden durch das Nazi­re­gime war es da schon nicht mehr weit.

Der Vor­trag wird ergänzt mit Aus­schnit­ten aus Zeitzeug*innenberichten jüdi­scher Oberhausener*innen, gele­sen von Ulli Lan­gen­brinck (Jour­na­lis­tin und freie Autorin).

Mar­ti­na Franz­ke, Poli­tik­wis­sen­schaft­le­rin, heu­te Vor­sit­zen­de der Fasia Jan­sen Stif­tung e.V. in Ober­hau­sen, war in den acht­zi­ger und neun­zi­ger Jah­ren in der Frie­dens­in­itia­ti­ve und in der VVN/BdA enga­giert. For­schungs­schwer­punk­te waren die Nazi­sze­ne sowie die jüdi­sche Geschich­te wäh­rend des Natio­nal­so­zia­lis­mus in Ober­hau­sen, u.a. bei Prof. Juli­us Schoeps im Salo­mon Lud­wig Stein­heim Insti­tut für deutsch-jüdi­sche Geschichte.

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Die Ver­an­stal­ten­den behal­ten sich vor, von ihrem Haus­recht Gebrauch zu machen und Per­so­nen, die rechts­extre­men Par­tei­en oder Orga­ni­sa­tio­nen ange­hö­ren, der rechts­extre­men Sze­ne zuzu­ord­nen sind oder bereits in der Ver­gan­gen­heit durch ras­sis­ti­sche, natio­na­lis­ti­sche, anti­se­mi­ti­sche oder sons­ti­ge men­schen­ver­ach­ten­de Äuße­run­gen in Erschei­nung getre­ten sind, den Zutritt zur Ver­an­stal­tung zu ver­weh­ren oder von die­ser auszuschließen.

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Die Anti­fa-Knei­pe ist ein gemein­sa­mes Pro­jekt von Fri­days for Future Ober­hau­sen, ES REICHT! Ober­hau­sen soli­da­risch gegen Rechts und dem Unter­haus und fin­det immer am 1. Sonn­tag des Monats im Unter­haus (Fried­rich-Karl-Str. 4, Nähe Ober­hau­sen HBF) statt. Es gibt poli­ti­sche Vor­trä­ge sowie die Mög­lich­keit, sich bei vega­nem Essen aus­zu­tau­schen und zu vernetzen.

17:00 Uhr KüfA
18:00 Uhr Vor­trag & Diskussion
anschlie­ßend Kneipe