Antifa-Kneipe im Unterhaus
Input – Vernetzung – Küche für Alle
Vortrag am 03. November: Spurensuche oder Was keiner gewollt haben wollte
Oberhausen ab 1933: Die jüdische Bevölkerung – Verfolgung, Terror, Vernichtung
Referentin: Martina Franzke
In Oberhausen waren Ende der 1920er Jahre mehr als 670 Menschen der 194.000 Einwohner jüdischen Glaubens. Sie bekamen schon lange vor der Machtergreifung die antisemitischen Absichten der erstarkenden NSDAP zu spüren. Bereits im Mai 1932 war die SA mit dem Ruf „Juda verrecke“ durch die Straßen gezogen und warf Schaufensterscheiben jüdischer Geschäfte ein. In den Arbeitervierteln gab es Zusammenstöße mit antifaschistischen Gruppen, die versuchten den Nazis Einhalt zu gebieten. Anfang März drohten SA-Leute das Kaufhaus Ehape zu stürmen und erreichten so die Schließung. Gleichzeitig setzte eine Hetzkampagne gegen die jüdischen Geschäfte in der Nationalzeitung ein, die es als ihre Zitat „Pflicht und Hauptaufklärungsarbeit“ ansah, die „Aussaugmethoden der jüdischen Geschäftswelt“ aufzudecken.
Bis zu den für alle sichtbaren Verbrechen der Pogromnacht im November 1938 und der systematischen Deportation und Ermordung der deutschen und europäischen Juden durch das Naziregime war es da schon nicht mehr weit.
Der Vortrag wird ergänzt mit Ausschnitten aus Zeitzeug*innenberichten jüdischer Oberhausener*innen, gelesen von Ulli Langenbrinck (Journalistin und freie Autorin).
Martina Franzke, Politikwissenschaftlerin, heute Vorsitzende der Fasia Jansen Stiftung e.V. in Oberhausen, war in den achtziger und neunziger Jahren in der Friedensinitiative und in der VVN/BdA engagiert. Forschungsschwerpunkte waren die Naziszene sowie die jüdische Geschichte während des Nationalsozialismus in Oberhausen, u.a. bei Prof. Julius Schoeps im Salomon Ludwig Steinheim Institut für deutsch-jüdische Geschichte.
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Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
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Die Antifa-Kneipe ist ein gemeinsames Projekt von Fridays for Future Oberhausen, ES REICHT! Oberhausen solidarisch gegen Rechts und dem Unterhaus und findet immer am 1. Sonntag des Monats im Unterhaus (Friedrich-Karl-Str. 4, Nähe Oberhausen HBF) statt. Es gibt politische Vorträge sowie die Möglichkeit, sich bei veganem Essen auszutauschen und zu vernetzen.
17:00 Uhr KüfA
18:00 Uhr Vortrag & Diskussion
anschließend Kneipe