AKTIONSWOCHEN GEGEN JEDEN ANTISEMITISMUS in Ober­hau­sen im Druck­luft und dem Unterhaus

Seit dem 7. Okto­ber wächst der Anti­se­mi­tis­mus welt­weit – auch in Deutsch­land. Anti­se­mi­ti­sche Vor­fäl­le und Straf­ta­ten sind laut Recher­chestel­len und behörd­li­chen Sta­tis­ti­ken auf dem Höchst­stand. Die Kon­se­quenz? Jüdi­sches Leben wird zuneh­mend unsicht­bar. Doch Soli­da­ri­tät fängt im All­tag an – und mit dir.

Wie jedes Jahr fin­den rund um den 7. Okto­ber und den 9. Novem­ber tol­le Ver­an­stal­tun­gen statt – online und off­line. Komm vorbei!

Die Ver­an­stal­ten­den behal­ten sich vor, von ihrem Haus­recht Gebrauch zu machen und Per­so­nen, die rechts­extre­men Par­tei­en oder Orga­ni­sa­tio­nen ange­hö­ren, der rechts­extre­men Sze­ne zuzu­ord­nen sind oder bereits in der Ver­gan­gen­heit durch ras­sis­ti­sche, natio­na­lis­ti­sche, anti­se­mi­ti­sche oder sons­ti­ge men­schen­ver­ach­ten­de Äuße­run­gen in Erschei­nung getre­ten sind, den Zutritt zur Ver­an­stal­tung zu ver­weh­ren oder von die­ser auszuschließen.

Alle Ver­an­stal­tun­gen fin­den im Rah­men der Bil­dungs- und Akti­ons­wo­chen gegen Anti­se­mi­tis­mus 2025 statt. Dar­über hin­aus sind unse­re Ter­mi­ne sowie die vor­aus­ge­hen­de loka­le Ver­net­zungs­ar­beit mit den Akteur:innen und ihren Netz­wer­ken eben­so Teil des ganz­jäh­ri­gen För­der­pro­jek­tes “Kum­pels, Kunst und Kul­tu­rel­le Bil­dung” im Druck­luft Jugend­be­reich durch die LAG Sozio­kul­tur NRW & dem Minis­te­ri­um für Kul­tur und Wis­sen­schaft NRW.

    • Vor­trag Di. 28. Okto­ber – 18:00 Uhr im Druckluft
      Anti­se­mi­tis­mus im Deutschrap Kurt Schmalle

      Anti­se­mi­tis­mus fin­det sich in allen Bevöl­ke­rungs­grup­pen und Milieus der deut­schen Gesell­schaft. Die Deut­sche Hip Hop-Sze­ne ist selbst­re­dend ein Spie­gel die­ser Gesell­schaft. Immer wie­der kann man neben gro­ßen Talen­ten und ein­zig­ar­ti­gen Künstler:innen auch ver­schie­de­ne Arten des Anti­se­mi­tis­mus und Hass auf Isra­el beobachten.

      Dabei fal­len auch die anti­se­mi­ti­schen Mas­sa­ker des 7.10.23 ins Gewicht, wobei vie­le derer, die sonst für gro­ße State­ments in der Rap­welt bekannt sind, plötz­lich auf­fal­lend schweig­sam waren oder gän­gi­ge Ver­schwö­rungs­theo­rien verbreiten.

      Kurt Schmal­le ist Erzie­her, frei­er Jour­na­list und Blogger.

      Im Anschluss “RAP – FEIERABEND” Knei­pen­abend zum Aus­klin­gen des Abends, Aus­tau­schen und Vernetzen
      sowie “vega­ne Küche für Alle” vom Druck­luft Jugend­be­reich gegen Spende.

    • Vor­trag Mi. 29. Okto­ber – 19:00 Uhr im Druckluft
      Das Gerücht über die IHRA Defi­ni­ti­on – Andre­as Stahl

      Schon lan­ge vor dem 7. Okto­ber 2023 lief in aka­de­mi­schen und öffent­li­chen Räu­men eine Dis­kus­si­on dar­über, wie Anti­se­mi­tis­mus zu defi­nie­ren sei und wel­che Rol­le israel­be­zo­ge­ner Anti­se­mi­tis­mus dabei spie­le. Die 2016 beschlos­se­ne und von zahl­rei­chen Staa­ten aner­kann­te Arbeits­de­fi­ni­ti­on von Anti­se­mi­tis­mus der „Inter­na­tio­nal Holo­caust Remem­brance Alli­ance“ (IHRA) wird in den letz­ten Jah­ren zuneh­mend stär­ker angegriffen.

      In aka­de­mi­schen, kul­tu­rel­len und poli­ti­schen Kon­tex­ten ste­hen Angrif­fe auf die IHRA-Defi­ni­ti­on auf der Tages­ord­nung, wie bei­spiels­wei­se stu­den­ti­sche Initia­ti­ven an Uni­ver­si­tä­ten und zahl­rei­che offe­ne Brie­fe zei­gen. Dabei sind die­se Invek­ti­ven oft von Aus­las­sun­gen, Fehl­deu­tun­gen und einem feh­len­den Ver­ständ­nis von Anti­se­mi­tis­mus geprägt. Immer wie­der wird dabei behaup­tet, die IHRA-Defi­ni­ti­on ver­hin­de­re Kri­tik „an Israel“.

    • Vor­trag So, 2. Novem­ber – 18:00 Uhr Anti­fa-Knei­pe im Unterhaus
      Mythen zur Israe­li­schen Staats­grün­dung – eine his­to­ri­sche Einordnung

      Gän­gi­ge Mythen und Nar­ra­ti­ve und ihre Impli­ka­tio­nen in aktu­el­len Diskussionen.

      Der Staat Isra­el wur­de im Mai 1948 gegrün­det. Um die­se Grün­dung ran­ken sich vie­le Mythen, die bis heu­te Bestand haben und regel­mä­ßig im Rah­men von Dis­kus­sio­nen und Demons­tra­tio­nen auf­ge­grif­fen wer­den. Meist wer­den sie genutzt, um für die eine oder ande­re „Sei­te“ Par­tei zu ergrei­fen. Doch was ist dran an den Mythen und Erzählungen?

      Der Vor­trag nimmt Bezug auf eini­ge gän­gi­ge Mythen und Nar­ra­ti­ve rund um die Staats­grün­dung Isra­els. Sie wer­den kurz dar­ge­stellt, ein­ge­ord­net und ihre Impli­ka­tio­nen in gegen­wär­ti­gen Debat­ten beleuchtet.

    • Vor­trag Mi. 5. Novem­ber – 19:00 Uhr Druckluft
      Ver­ein­te Natio­nen gegen Isra­el-wie die UNO den jüdi­schen Staat dele­gi­ti­miert – Axel Feuerheldt

      Kein ande­res Land steht bei den Ver­ein­ten Natio­nen so sehr am Pran­ger wie Isra­el. Auf jeder Gene­ral­ver­samm­lung wird Isra­el, die ein­zi­ge Demo­kra­tie im Nahen Osten, in Reso­lu­tio­nen häu­fi­ger ver­ur­teilt als alle ande­ren Staa­ten der Welt zusam­men – dar­un­ter sämt­li­che Auto­kra­tien, Des­po­tien und Dik­ta­tu­ren. Ähn­lich sieht es in Gre­mi­en wie dem Men­schen­rechts­rat, der Frau­en­rechts­kom­mis­si­on und der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) aus. Und das Paläs­ti­nen­ser-Hilfs­werk UNRWA ist weni­ger eine huma­ni­tä­re Ein­rich­tung zur Ver­sor­gung not­lei­den­der Flücht­lin­ge als viel­mehr eine von Mit­glie­dern und Anhän­gern der ter­ro­ris­ti­schen Hamas domi­nier­te Orga­ni­sa­ti­on, die maß­geb­lich zur Dämo­ni­sie­rung und Dele­gi­ti­mie­rung des jüdi­schen Staa­tes beiträgt.

      Wie kommt es, dass sich Isra­el der­art im Visier der Uno befin­det? Was treibt die Ver­ein­ten Natio­nen und ihre Mit­glieds­län­der an? Und war­um unter­stüt­zen so vie­le euro­päi­sche Regie­run­gen den stram­men Anti-Isra­el-Kurs der Uno, den vor allem die unfrei­en Staa­ten vorgeben?

    • Stol­per­stein Spa­zier­gang So. 9. Novem­ber – 14:00 Uhr ab dem Unterhaus
      Öffent­li­che Stol­per­stein Putz­ak­ti­on an aus­ge­wähl­ten Orten in Oberhausen

      Geden­ken an die Opfer des NS-Faschis­mus in Oberhausen

      Stol­per­stei­ne erin­nern auch in Ober­hau­sen an vie­len Orten an die im Natio­nal­so­zia­lis­mus ver­folg­ten und zumeist ermor­de­ten Jüdin­nen und Juden, Sin­ti, Antifaschist*innen, um nur eini­ge zu nennen.

      Am 9. Novem­ber, anläss­lich des Gedenk­ta­ges an die Reichs­po­grom­nacht, geden­ken wir ihnen, erin­nern an ihre Ver­fol­gung und erzäh­len ihre Lebens­ge­schich­ten, die Sta­tio­nen ihres Leids, von Ent­rech­tung, Ver­trei­bung und Flucht bis hin zur Ermor­dung in Arbeits- und Konzentrationslagern.

      Zum wür­di­gen Geden­ken wer­den wir die Stol­per­stei­ne rei­ni­gen, um sie gut les- und wahr­nehm­bar zu erhalten.

      Erin­nern heißt Han­deln! Anti­fa heißt auch Stol­per­stei­ne rei­ni­gen! Gegen jeden Antisemitismus!